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Reisebericht: Hoch hinaus beim Hochtourentraining im Wallis

Bergsteiger in der Seilschaft, Schweiz.

Bergsteiger in der Seilschaft, Schweiz.

Im Juli 2019 startete ich meine erste ASI Reise und war dabei nicht der einzige Neuling – Auch unser Bergführer Edward Bekker war neu mit dabei. Zum Glück waren wir mit einer Gruppe von fünf ASI-erfahrenen Gästen unterwegs, die uns Rookies bestens aufgenommen und begleitet haben. Mein Reisebericht zu den Hochtouren im Wallis für dich – los geht’s!

 

Tag 1 – Willkommen in Saas Fee in den Walliser Alpen

Tag 2 – Mit Steigeisen und Eispickel am Feegletscher

Tag 3 – Mischabelhütte (3.340 m), kurze Felsstufen & gesicherte Stellen

Tag 4 – Übungstour Ulrichshorn (3.924 m) mit Übung zur Spaltenbergung

Tag 5 – 4000er-Luft am Allalinhorn (4.027 m) & Britanniahütte – nein doch nicht

Tag 6 – Strahlhorn (4.190 m), ein Viertausender zum Abschluss – nein auch nicht

Fazit

 

Markierter Steig bergauf, Schweiz

Erster Aufstieg mit gutem Schuhwerk

Tag 1 – Willkommen in Saas Fee in den Walliser Alpen

Am Abend gemütliches Kennenlernen und ein erstes Bierchen. Mit der Ausgabe der Ausrüstung steigt die Vorfreude auf die nächsten Tage. Bei den warmen Temperaturen im Tal, kommen wir beim Einstellen der Steigeisen und dem Tragen der Seile, Eispickel, Karabiner und all der notwendigen Dinge für eine Hochtour, zum ersten Mal ins Schwitzen. Erste leise Zweifel machen sich breit. Sind wir auch bei der richtigen Veranstaltung gelandet und fit genug für die kommenden Tage? Edward, der Profi, beruhigt uns und erzählt von seinen vielen Expeditionen und seinem Werdegang vom Niederländer zum Bergmenschen. Aus Vernunft verzichten wir auf ein weiteres Kaltgetränk.

Hochtourentraining mit Viertausendern im Wallis
Hochtourentraining mit Viertausendern im Wallis

Willst auch du hoch hinaus und das Reich der Viertausender entdecken? Gehen mit Steigeisen, Handhabung eines Pickels, Anseilen am Gletscher & mehr!

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Bergsteigerinnnen mit Steigeisen auf Schnee, Schwiez

Eleganz beim Ausprobieren der Steigeisen

Tag 2 – Mit Steigeisen und Eispickel am Feegletscher

Los geht‘s. Wir haben alle mindestens 3x so viel gepackt wie unser Bergführer. Die ganze Woche werden wir uns noch darüber wundern, was der Mann so aus seinem Rucksack zaubert, der wirklich klein ist. Angekommen auf dem Gletscher, unternehmen wir erste Schritte auf den Steigeisen. Noch ist Schnee unter unseren Zacken, kein Eis. Wir probieren ein wenig aus – noch nicht ganz so elegant sehen wir dabei aus. Weiter geht es mit Anseilen und in der Seilschaft gehen. Aufstellung zur Probe! Nicht jeder ist zufrieden mit seinem Platz und die „langsamer“-, „schneller“-, „wartet mal“-, „ich kann nicht in der Mitte gehen“- Rufe wehen mit dem Wind über den Gletscher. Langsam grooven wir uns ein und es entsteht Teamgeist. Bei der Knotenkunde werden die Knoten im Kopf irgendwann weniger, die Knoten am Seil schöner. Am Ende des Tages sind dann alle auch wieder froh, festen Boden unter den Füßen zu haben.

 

Tag 3 – Mischabelhütte (3.340 m), kurze Felsstufen & gesicherte Stellen

Aufstieg zur Mischabelhütte auf 3.340 m. Damit sind wir fast den ganzen Tag beschäftigt. Erst durch grüne Wiesen, dann weiter durch den Felsen geht es nach oben. Das Gelände ist teilweise seilversichert, es gibt Leitern und immer wieder werden die Hände zur Hilfe genommen. Der Aufstieg dauert länger als gedacht – eine größere Herausforderung als vermutet. Oben angekommen, genießen wir die traumhafte Aussicht und die schöne Atmosphäre in der Hütte. Der Rucksack des Bergführers ist noch kleiner geworden. Wie kann das sein?

Bergsteigerinnen mit Helm am Stahlseil, Schweiz
Gesicherte Stellen beim Aufstieg zur Mischabelhütte
Bergsteigergruppe auf Leiter, Schweiz
Leiter für Leiter bis zum Ziel

 

Tag 4 – Übungstour Ulrichshorn (3.924 m) mit Übung zur Spaltenbergung

Eine unruhige Nacht. Alle fünf Minuten brechen Leute zu ihren Bergtouren auf. Wir starten früh am Morgen, aber dennoch als letzte Truppe, unsere Tour auf das Ulrichshorn. Heute sind nur zu viert mit Edward, da zwei aus unserer Gruppe beschlossen haben, in der Hütte auf uns zu warten. Im Schein der Stirnlampen geht es bergauf, mit Steigeisen über den Gletscher. Langsam geht die Sonne auf, die Sicht ist fantastisch. Am Ende stehen wir zu dritt samt Bergführer auf dem Gipfel.

Bergsteigerinnen mit Stirnlampen, Schweiz

Aufstieg in der Morgendämmerung auf das Ulrichshorn

Auf dem Weg runter lernen wir neben sicher gehen noch einiges über Eis und Gletscher, beobachten wie jemand bis zur Hüfte in einer Spalte verschwindet (ungewollt) und hören eine schwyzerdütsche Schimpftirade eines anderen Bergführers. Selbst schuld, falsche Ausrüstung, dahin geht man nicht … das ist die freundliche Zusammenfassung. Lesson learned: Am Berg will man ja eh nix falsch machen und wenn ein Schweizer Bergführer einem beim Falschmachen zuschaut, wird es auch nicht schöner. Zurück auf der Hütte sammeln wir den Rest der Gruppe ein und machen uns an den Abstieg. Zum Glück locken die bereits erwähnten Kaltgetränke, eine gute Pizza und ein gutes Bett. Die Spaltenbergung haben wir verschoben.

 

Bergsteiger mit Helm am Gipfel, Schweiz

Unterwegs am ersten 4.000er im Wallis

Tag 5 – 4000er-Luft am Allalinhorn (4.027 m), Britanniahütte (3.030 m) – nein doch nicht

Gemeinsam beschließen wir den anspruchsvollen nächsten Tag etwas abzukürzen und üben am Gletscher hinter der Britanniahütte das Gehen auf dem Gletscher und machen eine Spaltenbergung ohne Spalten. Noch möchte man von uns nicht gerettet werden, schnell geht anders. Der zu Rettende benötigt noch etwas Geduld, sollte bitte nicht zu schwer verletzt sein und ein wenig Glaube an irgendeine höhere Macht könnte auch helfen. Zurück im Tal und nicht auf der Hütte gibt es am Abend endlich Käsefondue. Wir sind ja schließlich in der Schweiz.

 

Bergsteiger in der Seilschaft, Schweiz

Voller Einsatz am Allalinhorn

Tag 6 – Strahlhorn (4.190 m), ein Viertausender zum Abschluss – nein auch nicht

Statt den weiten Weg zum Strahlhorn auf uns zu nehmen, machen wir uns mit vielen anderen Seilschaften auf den Weg, um einen der leichten 4.000er unter den Hochtouren im Wallis zu besteigen: Das Allalinhorn mit 4.027 m. Bequem geht es mit der Seilbahn nach oben. Beim Anblick der präparierten Pisten auf dem Gletscher, bekommen manche schon wieder Lust auf Winter. Der Weg ist einfach, es geht über zwei Spalten und dann auf guten Spuren nach oben. Wir gehen in zwei Seilschaften langsam voran. Einsam ist es nicht. Unsere halbe Unterkunft aus Saas Fee scheint mit am Berg zu sein. Man kommt aus dem Grüßen kaum raus. Statt Gipfelschnaps gibt es nach einem kurzen Stau kurz unter dem Gipfel Toblerone.

Am frühen Nachmittag sind wir wieder unten. Alle anderen aus unserer Gruppe bleiben noch etwas länger, während Edward und ich uns auf den Heimweg machen.

Bergführer mit rotem Helm und Rucksack, Schweiz

Unser Guide macht’s vor.

Mein Fazit zu den Hochtouren im Wallis

Eine sehr schöne Reise in ein tolles Gebiet. Die hohen Berge und die Gletscher sind im Wallis leicht erreichbar und Saas Fee, wenn auch sehr vom Wintertourismus gekennzeichnet, ist schön und ein guter Ausgangsort für die Touren. Edward ist mein neuer Held und im Wallis war ich auch sicher nicht zum letzten Mal!

 

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Informiere dich auch im aktuellen Lawinenbericht und erfahre mehr über die Viertausender im Wallis:

  • Aktuelle Lawinensituation im Wallis
  • Bergportrait Allalinhorn (4.027 m)
  • Bergportrait Strahlhorn (4.190 m)

 

Jan. 14, 2020Kamala Arnold

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Kamala Arnold

Beruf und Hobby verbinden zu können, war Anreiz genug, nach Tirol zu kommen. In ihrer Freizeit ist Kamala draußen und in der Natur unterwegs oder es zieht sie in die Ferne.

14.01.20 ASI Mitarbeiter: unsere Reiseerlebnisse, ASI-Reisen, Hochtouren, Reiseberichte, Reisen, Schweiz, Tipps & TricksHochtouren Schweiz, Hochtouren Wallis

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