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Erfahrungsbericht: Von Oberstdorf auf die Zugspitze

Bilder (c) Gabriele Hereth-Preukschat

Im Jahr zuvor überquerte ich bereits zum ersten Mal die Alpen auf dem E5. In diesem Jahr wollte ich eine Wanderung mit Gepäck-Transfer ausprobieren.

Die geplante Alpentransversale vom Allgäu auf den höchsten Berg Deutschlands war neu im Programm von ASI Reisen und unsere Gruppe war erst die dritte überhaupt, die diese Transversale erwanderte.

Tag 1: Ankunft in Oberstdorf

Tag 2: Auf dem Koblat-Höhenweg bis zum Giebelhaus

Tag 3: Über den Schrecksee zum Vilsalpsee

Tag 4: Auf den GEO-Pfad zum Füssener Jöchele

Tag 5: Tegelberg über den Ahornsattel nach Ammerwald

Tag 6: Über die Gießenbachklamm nach Garmisch

Tag 7: Durch das Reintal zur Knorrhütte

Tag 8: Auf den höchsten Berg Deutschlands

Fazit zur Alpentransversale

Tag 1: Ankunft in Oberstdorf

Unsere Wanderung beginnt am Sonntagabend in Oberstdorf. Wir sind acht Mädels und treffen unsere Wanderführerin Petra-Anna Dröber am Hotel Explorer. Von dort gehen wir zum gemeinsamen Abendessen ins „Jägerhaus“ nach Oberstdorf.

Als reine Mädelsrunde finden wir gleich gemeinsamen Gesprächsstoff und es wird ein unterhaltsamer Abend.

Tag 2: Auf dem Koblat-Höhenweg bis zum Giebelhaus

Der erste Tag beginnt um 6.30 Uhr mit dem Frühstück in Oberstdorf. Um 8.30 Uhr fahren wir mit der ersten Gondel aufs 2.224 m hohe Nebelhorn.

Blick zum Nebelhorn

Bei der Station „Höfatsblick“ steigen wir aus und genießen die überwältigende Aussicht auf die umliegenden Berge.

Der Koblat-Höhenweg, eine spektakuläre Steinwüste, führt uns ca. 1.100 hm abwärts, vorbei an drei Bergseen.

Einer der drei Seen am Koblat-Höhenweg: Der Laufbichelsee

Am Laufbichelsee haben wir uns eine Pause verdient, bevor wir uns an den letzten Abstieg wagen. Der geteerte Wanderweg zum Giebelhaus in Hinterstein wird schnell durchwandert, da wir noch den Linienbus nach Sonthofen erreichen wollten.

Wir haben diesen Abstieg geschafft und dürfen uns nun als “Koblatmensch” bezeichnen und stolz darauf sein.

Abendessen und Übernachtung gibt es heute im „Allgäu Stern Hotel“ in Sonthofen und es wird eine Punktlandung: Der in diesem Moment einsetzende Starkregen und das Gewitter kann uns nichts mehr anhaben.

Petra-Anna führt die tägliche Feedback-Runde ein und wir tauschen uns sehr rege über den ersten Wandertag aus und stellen fast alle fest: Für den ersten Tag absolvierten wir beachtliche Höhenmeter abwärts. 

Tag 3: Über den Schrecksee zum Vilsalpsee  

Nach einem ausgedehnten Frühstück lassen wir uns mit dem Bus nach Hinterstein bringen bis zum E-Werk „Auele“. Dort beginnt der steile Anstieg (ca. 900 hm) durch Wald und über Weideflächen. Ein gewisses Maß an Kondition ist nun gefordert. Wir haben diesen Abstieg gut gemeistert, teilweise mit Schnaufen. 

Das letzte Stück führt über einen gerölligen Felsweg bis zum Schrecksee (1.813 m), der malerisch in der Allgäuer Bergwelt liegt.

Der Schrecksee auf 1.813 m

Wir gönnen uns am Schrecksee, trotz leichtem Nieselregel, eine kleine Pause, um dann über den Sattel Kugel- und Rauhhorn abzusteigen. Petra-Anna erklärte uns auf diesem Abstieg die vielen verschiedenen Blumen.

Verwunschen wirkender Vilsalpsee

Immer mit Blick auf den tiefblauen Vilsalpsee gönnen wir uns eine kurze Getränkerast auf der Vilsalpe, um dann mit der Vilsalpsee-Bahn nach Hinterstein zu fahren. Von dort bringt uns der Bus zu unserer Unterkunft „Garni Rief“ nach Tannheim.

Das Zimmer bezogen, genießen wir noch das Abendessen im „Gigge Hi“ und eine lockere Gesprächsrunde mit den Mädels.

Die Wetteraussichten für den kommenden Tag sind ziemlich schlecht, den ganzen wird Regen gemeldet.

Tag 4: Auf den GEO-Pfad zum Füssener Jöchele

Aufgrund der Regenprognose für den ganzen Tag beschließt die Gruppe gemeinsam, mit dem Bus, der unser Gepäck nach Füssen bringt, mitzufahren.

Die Zimmer können wir erst am frühen Nachmittag beziehen, aber wir beschließen, Füssen zu erforschen, gegebenenfalls dann halt auch mit Regenschirm.

Unsere heutige Unterkunft: Die Villa Toscana

Tag 5: Tegelberg über den Ahornsattel nach Ammerwald

Nach einem ausgedehnten Frühstück in der „Villa Toscana“ gehen wir einen kurzen Fußmarsch zum Bahnhof, von wo uns der Bus zur Station „Tegelberg“ bringt. Wir genießen bei wunderbarem Wetter ein tolles Panorama auf die Schlösser von König Ludwig.

Eindrucksvolle Ludwigschlösser

Natürlich werden erstmal viele Fotos gemacht, bis wir dann endlich loswandern in Richtung Ahornsattel – ein gut begehbarer Höhenweg mit einem herrlichen Rundumblick.

Über den Niederstraußbergsattel – vorbei am Ochsenaengerle – geht es weiter bergab in Richtung Hotel Ammerwald. Dort erwartete uns der Bustransfer, der uns in rasanter Fahrt in unsere Unterkunft nach Ettal brachte.

Ein wunderbarer Tag mit interessanten Eindrücken und vielen netten Gesprächen beim Abendessen geht zu Ende.

Tag 6: Über die Gießenbachklamm nach Garmisch

Wir starten vom Hotel aus in Richtung Kloster Ettal, das wir kurz besichtigen können. Nach einer Wiesenüberquerung geht es leicht bergan durch die Gießenbachklamm, begleitet von unzähligen Bremsen, die uns unterwegs von einem freundlichen Radlfahrer angekündigt werden.

Statt die Aussicht zu genießen, müssen wir uns leider mehr mit der Abwehr der Bremsen beschäftigen. 

Blick auf die Notkarspitze

Nach dem Abstieg erreichen wir den Pflegersee und direkt am See lädt uns eine Bank ein, unsere Mittagspause zu machen.

Rast am Pflegersee

Über den Kramerplateau-Weg, immer den Blick Richtung Garmisch und Skischanze, erreichen wir Garmisch und gönnen uns in der Fußgängerzone ein Eis, bevor wir zum Hotel weiterwandern.

Tag 7: Durch das Reintal zur Knorrhütte

Heute steht die längste Wanderung an mit Übernachtung auf der Knorrhütte. Das Gepäck musste umsortiert werden,  wir tragen nun unser Gepäck selbst.

Mit dem öffentlichen Bus fahren wir zum Parkplatz „Olympia-Skistation“ und wandern bei herrlichem Sonnenschein über den Partnach-Höhenweg (ein gut begehbarer Forstweg) über die Partnach Alm, Bockkhütte durchs Reintal zur Reintalangerhütte auf 1.369 m.

Der Weg durch das Reintal ist der leichteste, aber auch längste Weg zur Zugspitze, teilweise über steile Schrofen und Felsen. 

Auf der Reintalangerhütte machen wir eine kurze Rast, um dann Kehre um Kehre auf die 2.051 m hohe Knorrhütte zu steigen, die kanzelartig über dem Reintal trohnt. Ein Aufstieg von ca. 700 hm.

Auf dem Weg zur Knorrhütte…

Mittlerweile werden die Wolken immer dichter und die Sonne bleibt weg. Zum Aufwärmen geht es ein kurzes Stück in den Talschluss hinein. Schritt für Schritt geht es in Serpentinen, teilweise auch über Felsen und Steine hinauf.

Eine spektakuläre Landschaft um uns herum, allerdings wird die Sicht immer schlechter, Nebel kommt auf und es beginnt leicht zu regnen.

Bei diesem Anstieg komme ich an meine Grenzen. Ungern wandere ich über die Berge bei Nebel. Petra-Anna und die Mädels sprechen mir Mut zu und ich bekomme noch eine „Dröhnung“ Magnesium.

Endlich erscheint aus dem Nebel die Knorrhütte und wir sind alle sehr erleichtert. Vom Hüttenwirt werden wir von der Terrasse freundlich empfangen.

Der Aufstieg zur Knorrhütte ist nicht ganz ohne…
… aber es hat sich gelohnt.

Heute ist eine Hüttenübernachtung angesagt. Es geht an die Zimmerverteilung, warme Klamotten werden angezogen und es gibt leckeren Kuchen und heiße Getränke im gemütlichen Schankraum der Hütte. Ab 18.00 Uhr serviert uns die Hüttencrew ein schmackhaftes Abendessen.

In einer geselligen Runde besprechen wir den Tag und es wird noch ein lustiger Abend. Wie üblich bei Hüttenübernachtungen gilt ab 22.00 Uhr allgemeine Bettruhe

Tag 8: Auf den höchsten Berg Deutschlands

Der Morgen auf der Knorrhütte beginnt recht früh, es gibt Frühstück um 8.00 Uhr und wir sind abmarschbereit um 8.30 Uhr. Leider wieder mit Nebel und Nieselregen.

Über das Gletscherrestaurant Sonnalpin zur Zugspitze war die Wanderstrecke ausgeschildert mit 2 Stunden. Mehrere Wandergruppen hatten das gleiche Ziel und so bildete sich bald eine bunte Kette von Wanderern.

Richtung Sonnalpin

Petra-Anna absolviert unterwegs eine kurze Wandereinheit über Schneefelder gemeinsam mit Isa, die eine begeisterte Schülerin ist.

Ab durchs Schneefeld

Wir unterbieten die angegebene Wanderzeit von 2 Stunden und erblicken endlich im Nebel die Gletscher-Station „Sonnalpin“, 2.600 m hoch gelegen. Sie ist ein Highlight für Gletscherbesucher und Sonnenanbeter. Sonne gabs bei uns heute leider nicht.

Mit der Gletscherbahn geht’s nun Richtung Zugspitz-Gipfel. Aufgrund der wenigen Besucher hatten wir das Panorma-Restaurant fast für uns alleine.

Geschafft.

Nach diesem Erfolgserlebnis gibt es nur noch die Fahrt ins Tal, wo uns am fast menschenleeren Parkplatz unser Bus erwartet, der uns nach Oberstdorf zurückbringt.

Fazit zur Alpentransversale von Oberstdorf zur Zugspitze

Unsere ASI Guidin Petra-Anna hat uns alle auf die Zugspitze gebracht und wir sind alle sehr glücklich darüber. Es war eine interessante Woche mit vielen Entdeckungen und Erfahrungen für jede Einzelne in der Gruppe.

Mit Petra-Anna hatten wir eine erfahrene, umsichtige, bodenständige und motivierende Wanderführerin, mit ihr würden wir überall hinwandern.

Wir Mädels haben uns gut verstanden, passten aufeinander auf und hatten immer einen regen Austausch.

Nur wo du zu Fuß warst, warst du wirklich

Frei nach Goethe

Du möchtest selber auf die Zugspitze wandern? Dann entdecke diese Reisen:

  • Zugspitze – Über das Höllental und den Gipfel-Klettersteig
  • Top of Germany: Zugspitze – Das Trekking auf den Gipfel

Sep. 3, 2021Gabriele Hereth-Preukschat

7 Tipps zur besten Trekking Reisezeit in NepalTop 8 Sehenswürdigkeiten der Algarve

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Gabriele Hereth-Preukschat

ASI Gast Gabriele begann mit 48 Jahren mit dem Laufen. Nach einigen Marathons zog es sie in die Berge. Mit 67 war sie zum ersten Mal mit ASI auf dem E5 unterwegs.

03.09.21 ASI Gäste: eure Reiseberichte, ReiseberichteAlpenüberquerung, Reisebericht Alpenüberquerung

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