Speyside Way - Whisky Trail
Der Speyside Way in Schottland ist ein Fernwanderweg der ganz besonderen Art. Als einer von vier Fernwanderwegen in Schottland führt dieser über 135 Kilometer von der Moray-Küste an der Nordsee zum Gebiet der Grampian Mountains. Der Grund, warum man den Speyside Way vielleicht unter dem Namen Whisky Trail kennt, ist, dass sich auf dem Weg einige der berühmtesten Whisky-Brennereien des Landes befinden, darunter Aberlour, Cragganmore, Craigellachie, Glenlivet, Macallan und Tomintoul. Der Abschnitt wurde so benannt, da Whiskybrennen in Schottland ein wichtiger Teil der Kultur ist.
Routeninformationen
- Länge
- 121 km
- Höhenmeter
- 3.180 hm
- Dauer
- 11 Tage
- Schwierigkeitsgrad
- Leicht - Mittel
Speyside Way heißt der Weg, weil der Spey, Schottlands zweitlängster Fluss, den Weg vorgibt. Sie wandern entlang einer alten Bahnlinie, manchmal über Forstwege und kleine Nebenstraßen. Die Markierungen entlang des Weges sind sehr gut erkennbar und ausreichend, die Distel dient als Erkennungszeichen auf den Markierungen, die Ihnen die Richtung weisen.
Von Anspruch her können Sie den Speyside Way und Whisky Trail definitiv auch als Anfänger erwandern, denn die Etappen sind nicht schwierig und erfordern keine Schwindelfreiheit. Besonders für Familien mit kleineren Kindern eignet sich dieser Weg ausgezeichnet, da auch einige Etappen kurz sind. Der Weg ist in einer Woche gut zu schaffen, jedoch sollten sich Genusswanderer und besonders Kulturinteressierte zwei Wochen Zeit nehmen, um nichts zu verpassen.
Die beste Reisezeit zum Wandern in Schottland ist im Frühling, von April bis Ende Juni, die Vegetation zeigt sich dann von ihrer schönsten Seite und Sie vermeiden die Hauptsaison. Diese ist in den Monaten Juli und August, dann begegnen Sie vielen Menschen auf Ihrem Weg und die Unterkünfte sind unter Umständen sehr voll, oder gar ausgebucht. Auch die Herbstmonate September und Oktober eigenen sich gut für eine Reise.
Route & Etappen
Der Weg ist in einer Woche gut zu schaffen, jedoch sollten sich Genusswanderer und besonders Kulturinteressierte zwei Wochen Zeit nehmen, um auf keine Highlights verzichten zu müssen. Eine elftägige Einteilung ist eine der gängigsten Varianten, für die sich Reisende entscheiden. Somit ist die folgende Etappeneinteilung eine gemütliche Variante, aber kein Muss. Ebenfalls können Sie nur einzelne Etappen von einem Fixpunkt aus erwandern.
Etappe 1
Buckie
Spey Bay
<Sie starten in Buckie, eine Stadt bekannt für die Fischerei, und wandern in der Nähe der Küste Morays entlang. Am Strand von Portgordon tummeln sich oft viele Seehunde und Kegelrobben, definitiv ein Highlight des ersten Tages. Durch einen Kiefernwald hindurch erreichen Sie Spey Bay, ein winziger Ort, der aber das Spey Bay Wildlife Reserve beheimatet.
- Distanz
- 9km
- Dauer
- 3h
- Aufstieg
- 45hm
- Abstieg
- 55hm
Etappe 2
Spey Bay
Fochabers
<Sie wandern nun Richtung Fochabers auf eher unwegsamem Gelände in der Nähe des Flusses (etwaiger Regen weicht den Weg stark auf – Radfahren ist dann leider schwer möglich). Auf Ihrem Weg passieren Sie den Fochabers Bicentenary Park, der sich gut für eine kleine Pause anbietet. Im Zentrum von Fochaberlohnt es sich, das Folk Museum zu besuchen und Relikte aus der Viktorianischen Zeit bewundern.
- Distanz
- 8km
- Dauer
- 2h
- Aufstieg
- 40hm
- Abstieg
- 20hm
Etappe 3
Fochabers
Craigellachie
<Die dritte Etappe ist die Längste der Reise auf dem Fernwanderweg. Über unbefestigte Pfade und Waldwege gelangen Sie in den Ben Aigen Forest. Im Tal des Rocky Burn empfiehlt sich eine gemütliche Pause, bevor es durch dichte Wälder voll majestätischer Bäume weitergeht nach Craigellachie.
- Distanz
- 20km
- Dauer
- 6h
- Aufstieg
- 490hm
- Abstieg
- 430hm
Etappe 4
Craigellachie
Aberlour
<Es folgt der kürzeste Abschnitt des Weges nach Aberlour. Entlang des ausgedienten Strathspey Railway wandern Sie zum alten Bahnhof von Aberlour. An Ihrem Ziel können Sie die Umgebung genießen, die Victoria Bridge direkt am Weg ist ein schöner Anblick. Ebenfalls empfiehlt sich ein Kurztrip nach Dufftown in den Highlands, die Hauptstadt des Whiskys.
- Distanz
- 4km
- Dauer
- 1h
- Aufstieg
- 15hm
- Abstieg
- 10hm
Etappe 5
Aberlour
Cragganmore
<Weiter entlang der Bahnstrecke wandern Sie nach Cragganmore. Die frühere Haltestelle Dailuaine befindet sich mitten im Grünen und lädt zum Verweilen ein. Die moderne Destillerie im winzigen Örtchen Carron weiß ebenfalls zu beeindrucken. Über eine Hängebrücke erreichen Sie Ihr Ziel.
- Distanz
- 16km
- Dauer
- 4h
- Aufstieg
- 85hm
- Abstieg
- 45hm
Etappe 6
Cragganmore
Cromdale
<Die Etappe ist, was die Landschaft angeht, ein wahres Highlight. Über Bäche, durch Wälder, über Moore führt Sie Ihr Weg durch Schottlands sattes Grün. Auch die Tierwelt fühlt sich in dem Weideland wohl, vor allem Kaninchen. Der umfunktionierte Eisenbahnwaggon ist nun ein Stall und fällt in der Umgebung besonders auf.
- Distanz
- 19km
- Dauer
- 6h
- Aufstieg
- 490hm
- Abstieg
- 450hm
Etappe 7
Cromdale
Grantown
<Von Cromdale aus wandern Sie nach Grantown. Ein Höhepunkt ist sicher der uralte Wald auf Ihrem Wege, die Bäume dort sind Jahrhunderte alt. Hier gibt es viele Wanderwege, die nicht zu Ihrer Route gehören, aber das Erholungsgebiet gut abdecken. Da die Etappe kurz ist haben Sie sicher noch Zeit, die Umgebung zu Fuß zu erkunden.
- Distanz
- 6km
- Dauer
- 2h
- Aufstieg
- 85hm
- Abstieg
- 45hm
Etappe 8
Grantown
Nethy Bridge
<Von Grantown nach Nethy Bridge ist der Spey wieder ein Wegbegleiter. Über eine alte Brücke gelangen Sie über den Fluss, viele Angler tummeln sich hier, die ihre Technik zum Fliegenfischen perfektionieren. In der grünen Hügellandschaft bietet sich eine Rast geradezu an, bevor Sie die eindrucksvolle Ruine der Burg Castle Roy passieren.
- Distanz
- 10km
- Dauer
- 3h
- Aufstieg
- 65hm
- Abstieg
- 75hm
Etappe 9
Nethy Bridge
Boat of Garten
<Die Etappe führt Sie durch den Abernethy Forest auf einem Forstweg. Große Heideflächen bieten Abwechslung zum dichten Wald. Auch ein Moorsee säumt Ihren Weg, bevor Sie Boat of Garten erreichen.
- Distanz
- 8km
- Dauer
- 2h
- Aufstieg
- 110hm
- Abstieg
- 90hm
Etappe 10
Boat of Garten
Aviemore
<Zuerst über Asphalt, dann über einen breiten Forstweg durch schottisches Hügelland und Laubwälder. Hier offenbart sich ein wunderschöner Blick auf die Cairngorm Mountains. In Aviemore haben Sie das Ziel erreicht, ein Zentrum des Wintersports und des Tourismus.
- Distanz
- 10km
- Dauer
- 3h
- Aufstieg
- 95hm
- Abstieg
- 105hm
Etappe 11
Aviemore
-
<Der neueste Abschnitt des Weges führt über einen Wanderweg nach Kincraig. Mehrere Höhenabschnitte führen Sie durch Wälder, Hügelland und Heiden. Camper haben im Dalraddy Holiday Park ihre Freude. Nach einigen Steigungen genießen Sie eine unvergessliche Aussicht auf das Flusstal und die sanften Bergketten der Cairngorms. In Kincraig haben Sie das Ende des Speyside Way erreicht. Verlängerungen und Verbindungen zum East Highland Way und zum West Highland Way sind in Planung.
- Distanz
- 11km
- Dauer
- 3h
- Aufstieg
- 185hm
- Abstieg
- 150hm
Highlights
Der Spey ist nicht nur der zweitlängste Fluss Schottlands, sondern auch sehr von der umliegenden Natur geprägt. Er begleitet Sie einen Großteil des Weges. An den meisten Zieldestinationen gibt es noch weitere Möglichkeiten, Ausflüge und Kurztrips zu unternehmen.
Die Trasse der früheren Bahnstrecke ist sehr gut präpariert, Anfänger fühlen sich wohl. Die vielen baumlosen Gebiete beheimaten Moore und Heiden – in den trockenen Heidemooren wachsen Farne und Blaubeeren. In den North Western Highlands gibt es vor allem feuchte Moore, die die Landschaft prägen. Viele Vögel beheimatet die Küstenregion, auch Seehunde und Kegelrobben wohnen an der Küste des Spey. Im Landesinneren können Sie mit Glück Steinadler oder Fischadler beobachten. Das Rentier wurde in Schottland wieder eingebürgert, auch Rehe und Hirsche sind weit verbreitet.
In Schottland gilt für Individualisten „Freedom to roam“, was bedeutet, dass Wildcampen (auf dafür vorgesehenen Flächen) erlaubt ist. Ordentliches Hinterlassen des Campingplatzes und Errichten der Zelte außerhalb der Sichtweite anderer Häuser gehört zum guten Ton. Die offiziellen Campsites eigenen sich bestens zum Zelten. Weiters gibt es in den entlegenen Gegenden die Chance, in den sogenannten „Bothies“ zu übernachten, das sind einfache Stein- oder Holzhütten, die kostenlose Herberge bieten.
Fast in jeder Ortschaft gibt es eine Destillerie, Whisky ist ein Wahrzeichen Schottlands und die Herstellung ist fest in der Kultur verankert.
An- & Abreise
Ihre Zieldestination liegt auf halbem Wege zwischen Aberdeen und Iverness, somit bietet es sich an, sich an Zeit und Flugangeboten zu orientieren.
Anreise
Von
einigen
deutschen
Städten
aus
gibt
es
Direktflüge.
Wer
über
London
anreist,
der
hat
natürlich
mehr
Spielraum
bezüglich
Startdestination
und
Zeit,
da
London
sehr
häufig
angeflogen
wird.
Erkundigen
Sie
sich
vor
Ihrer
Reise
nach
den
besten
Angeboten,
hier
ändert
sich
häufig
etwas,
je
nach
Saison.
Per
Bahn
reisen
Sie
Mit dem Auto können Sie auch nach Schottland reisen, per Fähre, oder Eurotunnel kommen Sie dort an. Je nach Startdestination kann dies ein sehr langer Trip werden.
Mit der Fähre ist es natürlich schön, den Kanal in etwa einer halben Stunde überqueren. Die Fahrt durch Schottland ist dann aber dementsprechend lang.
Wichtig: Buchen Sie Plätze frühzeitig, vor allem in der Hauptsaison.
Abreise
Entweder Sie entscheiden sich für einen Direktflug von einer schottischen Großstadt aus (Aberdeen, Glasgow, Edinburgh), die Sie von Kincraig aus mit der Bahn/ dem Bus erreichen, oder Sie reisen über London zurück. London wird sehr oft angeflogen, erkundigen Sie sich vor Ihrer Reise nach den besten Angeboten, hier ändert
Wichtige Informationen
Die beste Reisezeit zum Wandern in Schottland ist im Frühling, von April bis Ende Juni, die Vegetation zeigt sich dann von ihrer schönsten Seite und Sie vermeiden die Hauptsaison
Zu überwindende Kilometer: 110
Zu überwindende Höhe: 1.200 Meter
Country Code:
- Kein Feuer machen
- Schließen Sie alle Tore oder Gatter hinter Ihnen
- Bleiben Sie auf dem Pfad
- Keinen Müll hinterlassen & keine Quellen verschmutzen (!)
- Keine Pflanzen zerstören
- Kindern unter acht Jahren ist es meist untersagt, Produktionsstätten in Destillerien anzusehen.
- Das gemäßigte maritime Klima sorgt für unbeständigeres Wetter. Wechsel aus Sonne, Regen und Nebel – innerhalb von Minuten – sind keine Seltenheit.
- Das ganze Jahr über gibt es starke Westwinde.
- Die Ostküste ist meist kühl und trocken, die Westküste feuchter und milder.
- Tourismus hat im Juli und August Hochsaison.
- Achten Sie auf die Distel, Schottlands Nationalblume, als Wegmarkierung
- Sie übernachten in Unterkünften (B&Bs, kleine Hotels, Gasthäuser, Jugendherbergen), je nach Anspruch und Geldbeutel (dadurch ergeben sich unterschiedliche Ansprüche an Ihre Ausrüstung)
- Buchen Sie im Voraus, denn in der Hauptsaison zwischen Mai und August sind Unterkünfte aller Art schnell voll.
- Die Midges (kleine Mücken) sind lästig, aber übertragen keine Krankheiten.
- Sollten Sie sich für den Winter entscheiden, müssen Sie viel Schnee und Eis einkalkulieren und damit rechnen, dass einige Unterkünfte geschlossen haben.
- Für Autofahrer gibt es eine eigene Rundtour, die über 100 Kilometer zu den wichtigsten Destillerien führt. Dieser überschneidet sich nur an gewissen Punkten mit dem Fernwanderweg.
Körperliche Anforderungen
Kondition
Von Anspruch her können Sie den Speyside Way und Whisky Trail definitiv auch als Anfänger erwandern, denn die Etappen sind nicht schwierig. Besonders für Familien mit kleineren Kindern eignet sich dieser Weg ausgezeichnet, da auch einige Etappen kurz sind. Der Weg ist ausgezeichnet beschildert und begehbar. Ein paar Abschnitte sind weiterlesen
aber für Kinderwägen zu schmal.
Technik
Sie wandern entlang einer alten Bahnlinie, manchmal über Forstwege und kleine Nebenstraßen. Somit brauchen Sie keine Trittsicherheit wie im alpinen Bereich, auch Schwindelfreiheit ist nicht vonnöten.
Empfehlungen
Kein Fernwanderweg ist wie der Andere, so ergeben sich unterschiedliche Empfehlungen für diese Art zu Wandern. Wenn Sie mit Ihren Kindern, Ihrem vierbeinigen Freund, oder mit dem Mountainbike Ihre Aktivreise bestreiten wollen, müssen Sie verschiedene Dinge beachten.
- Familienfreundlich
- Ja, der Weg eignet sich sehr gut für Anfänger und Familien mit Kindern. Jedoch empfiehlt es sich, eine Trage mitzunehmen, für Wägen sind einige Abschnitte zu schmal. Nach eigenem Ermessen.
- Hunde
- Ja, aber erkundigen Sie sich bei den Unterkünften, ob Tiere erlaubt sind. Das Tier sollte gut erzogen, gechippt, geimpft und entwurmt sein.
- Radfahren
- Ja, nur einzelne Abschnitte müssen begangen werden, da Morast oder Moore das Weiterkommen mit dem Rad behindern.
- Gepäck
- Besonders angenehm gestalten sich die Etappen, wenn Sie nur das Nötigste mit sich tragen und Ihr Gepäck von Unterkunft zu Unterkunft gebracht wird. Mehrere Unternehmen bieten den Service.
- Sicherheit
- Karte, Kompass, GPS sollten Sie in den Weiten der schottischen Landschaft dabei haben; Erkundigen Sie sich nach dem Wetter; Tragen Sie lange Hosen, um nicht Opfer von Zecken zu werden.
- Versicherung
- Der National Health Service betreut EU-Bürger in Kliniken, die dem NHS angehören, eine Reisekrankenversicherung wird empfohlen.
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