Kastanienweg

Der Kastanienweg, oft auch Keschtnweg genannt, ist ein 62 Kilometer langer Fernwanderweg, der durch das südtiroler Eisacktal führt. Die abwechslungsreichen Etappen können getrost als Genusswanderung zusammengefasst werden, ist das Eisacktal doch besonders im Herbst zur Törggelesaison besonders beliebt. Aktivreisende dürfen sich über abwechslungsreiche Tage voll landschaftlicher und kulinarischer Highlights freuen.

Routeninformationen

Länge: 59 km

Höhenmeter: 5.440 hm

Dauer: 3 Tage

Schwierigkeitsgrad: Leicht - Mittel

Die 62 Kilometer des Kastanienwegs führen von Bozen nach Brixen oder umgekehrt. Die Strecke im leichten bis mittleren Schwierigkeitsgrad lässt sich auf drei, beziehungsweise vier Etappen aufteilen. Es ist ebenfalls möglich, nur einzelne Etappen zu bestreiten, wie viele andere Wanderer in der Region. Grundsätzlich ist der Weg beinah das ganze Jahr über ein tolles Erlebnis, aber in den Herbstmonaten, wenn die Umgebung am farbenprächtigsten ist und die Törggelesaison eröffnet wurde, dann lohnt sich ein verlängertes Wanderwochenende am meisten.

Durch Mischwälder, Obstgärten und Weideland führt der Kastanienweg vom Kloster Neustift nahe Brixen aus über Klausen nach Bozen. Der Weg ist durchgehend gut beschildert - Sie folgen dem Symbol der Kastanie oder den "Keschtnweg"-Schildern - und vor allem in der herbstlichen Hauptsaison äußerst beliebt unter Genusswanderern. Sie brauchen weder ausgeprägte Bergsteigererfahrung noch ein hohes Maß an Fitness, eine gute Kondition und Motivation reichen aus, um den Kastanienweg in vollen Zügen genießen zu können.

Erlebe deinen Fernwanderweg perfekt organisiert und genieße die Landschaft in vollen Zügen mit unseren Reisen!

Jetzt Reiseangebot Ansehen

Route & Etappen

Die 62 Kilometer des Kastanienwegs lassen sich in drei oder vier Etappen aufteilen, auch Tageswanderungen sind leicht möglich. Den Verlauf vom Kloster Neustift über Klausen zur Bilderburg Runkelstein stellen wir Ihnen hier in drei ausgewogenen Etappen vor.

Etappe 1

Kloster Neustift

Klausen

Sie starten los beim Kloster Neustift, genauer gesagt beim Augustiner Chorherrenstift, und wandern am Ufer des Eisack entlang. Durch einige Felder und über Feldwege gelangen Sie nach Vahrn und steigen zum ersten Kastanienhain auf. Weiter geht es am Neuhäusler und Burger Hof vorbei über die Terrassen weiterer Landsitze in Richtung Cyrillushügel. Sie passieren die Rittner Höfe und gehen weiter nach Feldthurns, Heimat des traumhaften Schlosses Velthurns, das Sie auf jeden Fall besuchen sollten. Ebenfalls ein wunderschöner Anblick ist die Geislergruppe, inklusive Sass Rigais und Furchetta, die beeindruckend in die Höhe ragen. Sie überwinden eine letzte Steigung über den Säbener Berg zum Säbener Kloster, bevor sie in das romantische Städtchen Klausen absteigen.

Distanz: 18km

Dauer: 5h

Aufstieg: 745hm

Abstieg: 805hm

Etappe 2

Klausen

Ritten

Auf der rechten Seite des Eisacktals geht es zuerst über den Thinnebach und der Straße entlang nach Latzfons. Ein steiler Abschnitt bringt Sie zum Staudach Höfl und ein Wiesenweg zum Johannser Hof. Den ersten Aussichtspunkt erreichen Sie beim "Wetterkreuz" - der Blick über das sanfte Tal weiß auch an Tag zwei zu begeistern. Sie durchwandern den Blabachgraben und gelangen nach Villanders, bekannt dank der Kirche zum Heiligen Stephanus und der Dorfgasse, ihres Zeichens Vorbild für Franz Defreggers "Das letzte Aufgebot". Über einen Pfad gelangen Sie bald zum Weiler St. Moritz und weiter über den Zargenbachgraben. Durch ein Stück Wald geht es hinauf zur Straße und anschließend Richtung Barbian und Saubach. Auf einer uralten Trasse wandern Sie steil über den Ritten, vorbei am Verena-Kirchlein und am malerischen Penzlhof. Die Etappe endet beim romantischen Weiler Antlas.

Distanz: 18km

Dauer: 6h

Aufstieg: 890hm

Abstieg: 630hm

Etappe 3

Ritten

Der Weg führt heute an einer Vielzahl an Gehöften vorbei. In Antlas beim Zunerhof starten Sie hinauf zum Schmalzer Hof und weiter zum Steidacher Hof. Sie marschieren auf und ab zum Frankner Hof, bevor Sie durch den Köblbachgraben zum Vigl Hof gelangen. Die Atzwanger Aussicht lädt zum Verweilen ein, bevor es durch den Siffianer Graben weitergeht zum Rielingerhof und der berühmten Burgruine Stein. Sie lassen den Rösslerbachgraben hinter sich, im Kastanienhain passieren Sie den Melterer Hof und den Blümler Hof. Die weißen Erdhaufen beim Gasterer Graben sind ein ungewöhnlicher Anblick und auf jeden Fall ein Foto wert. Weiter führt der Weg durch Unterinn und am Weiler Eschenbach vorbei zum Partschuner Hof. Wieder bestimmen Wiesen und Waldgebiet das Landschaftsbild bis Sie zum Rivelaunbach im Katzenbachtal gelangen. Die roten Erdpyramiden sorgen für ein weiteres Naturhighlight am Keschtnweg. Nach einigen Metern bergab dreht der Weg wieder hinauf und führt Sie zum Berggasthof Ebnicher. Nun ist es nicht mehr weit, durch Mischwald hindurch folgen Sie dem breiten Pfad in die hübschen Weingärten von St. Peter in Bozen und weiter zur asphaltierten Straße. Diese bringt Sie schlussendlich zum Schloss Runkelstein, dort haben Sie das Ziel der dreitägigen Wandertour erreicht.

Distanz: 23km

Dauer: 6h

Aufstieg: 945hm

Abstieg: 1.425hm

Highlights

Highlights gibt es auf dem Kastanienweg zuhauf, vor allem kulinarisch und landschaftlich wird Aktivreisenden einiges geboten. Sie sollten etwas Zeit einplanen, um immer wieder eine Pause einzulegen und die regionalen Köstlichkeiten zu probieren.

Ritten, ein Hochplateau über dem Eisacktal, bietet Aktivreisenden einen atemberaubenden Blick auf die Dolomiten, ein Wahrzeichen Südtirols. Auf Ihrem Weg kommen Sie an vielen Gasthöfen und Bergbauernhöfen vorbei, wo die Zeit stillzustehen scheint. Der Keschtnweg verläuft durch Privatgrundstücke, die von den Bauern der Region bewirtet werden. Es lohnt sich immer, einen der Hofläden zu besuchen und ein Schmankerl der Region zu erstehen.

Auch Weinliebhaber kommen in dem Gebiet klar auf ihre Kosten. Rund um den Kalterer See prägen Weinbaugebiete die Landschaft, aber auch Schlösser, Kirchen und Landsitze machen die Region zu etwas Besonderem. Im Herbst, der besten Reisezeit für den Kastanienweg, steht das Wandererlebnis ganz im Zeichen der namensgebenden Kastanie. Kastanienhaine, von Brixen über das Hochplateau Ritten bis nach Brixen, wurden mit zahlreichen Informationstafeln ausgestattet, die Interessierten die Region näherbringt.

Kunsthistorisch gibt es erwähnenswerte Dinge, denn die Dorfgasse in Villanders, eine Destination der zweiten Etappe, diente dem Maler Franz Defregger als Inspiration für sein Werk "Das letzte Aufgebot".

An- & Abreise

Die Anreise zum und Abreise vom Kastanienweg gestaltet sich sowohl mit dem privaten PKW als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln überaus einfach. Die Destinationen der Etappen sind gut besucht, dementsprechend auch ausgezeichnet an das Verkehrsnetz angebunden.

Anreise

Wenn Sie, wie in diesem Artikel beschrieben, bei Neustift Ihre Wanderung starten, so fahren Sie mit dem PKW nach Neustift und anschließend zum Augustinerkloster. Dort gibt es einen Parkplatz für die Dauer Ihrer Wanderung. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gelangen Sie per Bahn nach Brixen und anschließend mit dem Bus nach

Neustift.

Abreise

Wenn Sie in Neustift Ihr Auto abgestellt haben, so müssen Sie Bahn bzw. Bus von Bozen zurück nach Brixen nehmen und mit dem Bus nach Neustift zu Ihrem Auto fahren. Sollten Sie auf die öffentlichen Verkehrsmittel setzen, so können Sie direkt in Bozen den Zug zurück nach Hause nehmen. Sowohl

in Brixen als auch in Bozen gibt es Bahnhöfe mit häufigen Verbindungen nach Österreich, Deutschland, Schweiz und Italien.

Wichtige Informationen

Eine der schönsten Regionen in Südtirol bietet Aktivreisenden viel Genuss und einige Möglichkeiten, die Reise nach den eigenen Wünschen und Bedürfnissen zu gestalten. Einige Dinge gibt es natürlich zu beachten, auch wenn der leichte bis mittlere Schwierigkeitsgrad keine Bergausrüstung oder alpine Kenntnisse voraussetzt. Der Kastanienweg verlangt von Wandernden aufgrund von ein paar steileren Abschnitten Trittsicherheit und gutes Schuhwerk.

Buchen Sie Ihre Unterkünfte früh genug, vor allem, wenn Sie in den Herbstmonaten den Kastanienweg erwandern wollen.
Sie brauchen keine Bergsteigererfahrung, Trittsicherheit und eine gute Kondition sollten Sie aber mitbringen, manchmal ist das Gelände etwas steil.
Ihre Ausrüstung sollte ausgewogen sein, gutes Schuhwerk (Trekkingschuhe) sind essenziell. Sowohl gegen Sonne, als auch gegen Regen und Kälte sollten Sie sich schützen.
Nehmen Sie sich die Zeit, um den Weg auch wirklich genießen zu können und die Region mit Ihren ganzen Highlights zu erleben.
Die Bauern in der Region freuen sich sehr über Ihren Besuch in den Hofläden, wo Sie Köstlichkeiten kaufen und kosten dürfen.

Körperliche Anforderungen

Kondition

Im einfachen bis gelegentlich mittleren Schwierigkeitsgrad wandern Sie durch das südtiroler Eisacktal. Eine gute Kondition und durchschnittliche Fitness reichen aus, um am Kastanienweg problemlos und angenehm voranzukommen.

Technik

Die Tage am Kastanienweg können als Genusswanderung zusammengefasst werden, dementsprechend gestalten sich die Höhenmeter nicht besonders anspruchsvoll. Diverse steile Abschnitte, sowie rutschige Meter verlangen aber nach Trittsicherheit.

Empfehlungen

Kein Fernwanderweg ist wie der Andere, so ergeben sich unterschiedliche Empfehlungen für diese Art zu Wandern. Wenn Sie mit Ihren Kindern, Ihrem vierbeinigen Freund, oder mit dem Mountainbike Ihre Aktivreise bestreiten wollen, müssen Sie verschiedene Dinge beachten.