
Wer liebt nicht die zart schmelzende Schweizer Schokolade, wer verlässt sich nicht auf die präzisen Schweizer Uhren und wer hat sich nicht schon mal am Jodeln versucht? Die Schweiz weiß definitiv, wie man Begeisterung weckt. Nicht zuletzt beweist sie das auch mit ihren zauberhaften Landschaften. Das Matterhorn, der Vierwaldstättersee und der Aletschgletscher sind weltberühmt, doch neben diesen Hochkarätern kannst du noch weitere Naturschauspiele entdecken – vor allem zu Fuß. Denn die Wanderwege der Schweiz führen dich auch zu versteckten, nicht auf den ersten Blick zu erkennenden Juwelen.
Du hörst Bäche tosen und Wasserfälle rauschen, du genießt die Stille schneebedeckter Berge, umrundest türkisblau schimmernde Seen, wanderst durch mystische Moore und tankst auf idyllischen Almen neue Kraft. Ob Wanderneuling oder -profi: Die Schweiz hält für dich von den tiefsten Tälern bis zu den höchsten Gipfeln unendliche Möglichkeiten bereit. Wir zeigen dir unsere fünf Favoriten an Wanderrouten, auf denen du unter anderem zu dramatischen Schluchten, blühenden Bergwiesen, gigantischen Felsformationen und verschlafenen Dörfer gelangst.
Das Wichtigste zu den Schweizer Wanderwegen
- Das Schweizer Wanderwegenetz zieht sich durch das gesamte Land und umfasst rund 65.000 km. Die Wege sind bestens ausgeschildert und ausgebaut. Obwohl sie teils durch unberührte Landschaften führen, sind die Start- und Endpunkte und auf Fernwanderwegen auch die Etappenorte größtenteils mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.
- Die Landschaften, die beim Wandern in der Schweiz durchquert werden, sind vielfältig und umfassen unter anderem weite Täler, tiefe Schluchten, hohe Berge, rauschende Wasserfälle, stille Seen und charmante Dörfer.
- Die Wandermöglichkeiten reichen von einfachen, ebenen Wegen über mittelschwere Touren mit leichten Auf- und Abstiegen bis hin zu anspruchsvollen Bergtouren mit Kletterpartien.
- Als beste Reisezeit zum Wandern in der Schweiz gelten die Monate Juni, Juli, August und September, wenn die meisten Bergbahnen in Betrieb sind und der Schnee geschmolzen ist.
Die schönsten Wanderregionen in der Schweiz von den Tälern bis in die Berge

Dass die Schweiz sich ihren Ruf als Wanderparadies redlich verdient hat, liegt nicht nur an den Traumlandschaften, mit denen das kleine Land aufwartet. Denn da die Einheimischen Bewegung an der frischen Luft so lieben (über die Hälfte der Bevölkerung wandert laut dem „Verband Schweizer Wanderwege“ regelmäßig), tun sie auch alles dafür, um sie bestens in Schuss zu halten. Und so stehen dir rund 65.000 km an Wanderwegen, Bergwanderwegen und Alpinwanderwegen zur Verfügung, auf denen du kleine und große Abenteuer erleben kannst, fantastische Panoramen von Türmen und Aussichtsplattformen genießt und sowohl auf unberührte Natur als auch auf herzliche Einheimische triffst.
Da verwundert es nicht, dass du eigentlich im gesamten Land hervorragend wandern kannst, denn der nächste Wanderweg ist nie weit weg. Die folgenden fünf Regionen sind dennoch besonders beliebt bei all jenen, die gerne zu Fuß unterwegs sind.
Die 5 schönsten Wanderregionen der Schweiz im Überblick:
Berner Oberland | Vielfältige Wandermöglichkeiten |
Juragebirge | Entlang der französisch-schweizerischen Grenze |
Tessin/ Ticino | Mediterranes Ambiente zwischen Seen und Bergen |
Graubünden | Unberührte Natur im größten Feriengebiet der Schweiz |
Wallis | Im Angesicht legendärer Gipfel |
1. Berner Oberland: Vielfältige Wandermöglichkeiten
Die Region im Südwesten der Schweiz ist nicht nur Heimat der berühmten drei Gipfel Eiger, Mönch und Jungfrau, sondern wartet ebenfalls mit tiefen Tälern und ruhigen Seen auf. Orte wie Grindelwald und Lauterbrunnen versprühen alpinen Charme.
Beliebte Wanderziele im Berner Oberland:
- Eiger
- Thuner- und Brienzersee
- Grindelwald
Zu den Wanderreisen im Berner Oberland ➤
2. Juragebirge: Entlang der französisch-schweizerischen Grenze
In der Westschweiz kannst du über die Sprachgrenze wandern und wirst auf der französischen Seite von der Aussicht auf den Mont-Blanc begleitet. Schroffe Felsen, sagenhafte Gesteinsformationen und spektakuläre Wasserfälle säumen dabei den Weg.
Beliebte Wanderziele im Juragebirge:
- Reculet
- Wasserfälle Hérisson
- Petit und Grand Maclu Seen
Zu den Wanderreisen im Juragebirge ➤
3. Tessin: Mediterranes Ambiente zwischen Seen und Bergen
Nicht nur während Unterhaltungen mit den Einheimischen fühlst du dich beim Wandern in der italienischsprachigen Region ans Mittelmeer versetzt. Auch das milde Klima, die sanften Hügel und in den Himmel ragende Palmen versprühen mediterranes Flair. Doch steile Berghänge und endlos scheinende Wälder laden ebenfalls zu Ausflügen ein. Gekrönt wird deine Wanderung mit einem erfrischenden Sprung in einen der traumhaften Badeseen.
Beliebte Wanderziele im Tessin:
- Lago Maggiore
- Maggiatal
- Verzascatal
Zu den Wanderreisen im Tessin ➤
4. Graubünden: Unberührte Natur im größten Feriengebiet der Schweiz
Obwohl die Region im Osten des Landes das größte Feriengebiet der Schweiz ist, wanderst du hier oft noch fernab der Massen. Rund 11.000 km an Wanderwegen führen dich durch malerische Schluchten, charmante Dörfer im Engadin und nicht zuletzt durch den unberührten Schweizerischen Nationalpark.
Beliebte Wanderziele in Graubünden:
- Rheinschlucht
- Schweizerischer Nationalpark
- Berninalinie
5. Wallis: Im Angesicht legendärer Gipfel
Die Walliser Alpen weisen zwar die meisten 4.000er-Gipfeln des Landes auf, doch in dem Kanton im Südwesten der Schweiz kannst du nicht nur anspruchsvolle Bergtouren meistern, sondern auch entspannte Talwanderungen unternehmen. Mit Blick auf schneebedeckte Bergriesen folgst du Weinpfaden, pass/ierst bunte Bergwiesen und durchquerst mächtige Gletscher.
Beliebte Wanderziele im Wallis:
- Matterhorn
- Zmuttgletscher
- Saastal
Zu allen Wanderreisen im Wallis ➤
Die Top 5 Wanderwege der Schweiz: Vielfältig & optimal ausgebaut

Ob Berge, stille Seen, rauschende Wasserfälle, gurgelnde Bäche, eisige Gletscher, blühende Täler, tiefe Schluchten oder mystische Moore: Die Wanderwege in der Schweiz führen dich zu den imposantesten Schauplätzen, die die Natur zu bieten hat. Mal bist du auf malerischen Höhenwegen unterwegs, mal federt der Waldboden unter dir und mal kletterst du über skurril geformte Felsen. Du kannst mehrere Tage unterwegs sein oder ein paar Stunden, du kannst in urigen Hütten, in komfortablen Hotels oder in traditionellen Gasthäusern übernachten, deine Kräfte herausfordern oder komplett zur Ruhe kommen.
So unterschiedlich die Wanderwege in der Schweiz auch sind, ein paar Dinge haben sie fast alle gemeinsam: Sie sind hervorragend ausgebaut und durchgängig beschildert. Viele längere Touren kannst du zudem mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Seilbahnen abkürzen und so ganz an deine Stimmung anpassen.
Die Top 5 Wanderwege der Schweiz im Überblick:
Wanderweg | Länge | Dauer | Schwierigkeitsgrad | Besonderheit |
Aletsch-Panoramaweg | ca. 30 km | ca. 3 Tage | Mittel | Panoramawanderung zu den zwei längsten Alpengletschern |
Via Engiadina | ca. 165 km | ca. 12 Tage | Mittel – anspruchsvoll | Höhenwegklassiker vom Ober- ins Unterengadin entlang des Inn durch typische Engadiner Dörfer |
5-Seen Weg Zermatt | ca. 10 km | ca. 2,5 h | Mittel | Kombination aus Bergseen, Wiesen und Alpenpanorama |
Lago Bianco – Cavaglia | ca. 9 km | ca. 3 h | Mittel | Wilde Natur mit Gletscher- und Seenpanorama |
Monte San Salvatore – Morcote | ca. 10 km | ca. 3 h | Mittel | Vom Hausberg Luganos durch Kastanienwald zu Tessiner Dörfchen |
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1. Aletsch-Panoramaweg: Im Angesicht von Gletschergiganten durch die Walliser Bergwelt

Tiefe Schluchten, malerische Bergdörfer, Drei- und Viertausender, an die sich mächtige Eisströme anschmiegen sowie die zwei längsten Gletscher der Alpen: Auf dem Aletsch-Panoramaweg kommt so schnell keine Langeweile auf. Zusammen mit dem Fieschergletscher bildet der namensgebende Aletschgletscher den Mittelpunkt dieser Wanderung. Doch es geht nicht nur eisig zu, denn die Walliser Bergwelt hat noch mehr zu bieten.
Hast du nach einer Fahrt in der Seilbahn deinen Startpunkt Belalp erreicht, warten in den folgenden Tagen neben dem weiß-grau glitzernden Eis auch das Grün des Aletschwaldes und das Blau kleiner Seen auf dich. Ruhige Momente zwischen mehrere hundert Jahre alten Arven werden unterbrochen von adrenalingeladenen Abenteuern beim Überqueren der Hängebrücken über die Massa- und die Aspi-Titterschlucht – dass das Wallis voller Kontraste steckt, wird dir nicht entgehen. Was sich jedoch durch die gesamten drei Tage zieht, sind die fantastischen Panoramen, die sich dir auf Schritt und Tritt eröffnen.
- Besonderheit: Panoramawanderung zu den zwei längsten Alpengletschern
- Highlights: Hängebrücke Aspi-Titter, Ausblick vom Aletschbord, Fietscher- und Aletschgletscher, Märjelensee
- Charakter: Gut markierte Wanderung mit Etappen in angenehmer Länge. Die beiden Hängebrücken erfordern Schwindelfreiheit.
Der Aletsch-Panoramaweg im Überblick:
➥ Startpunkt | Blatten (Belalp) |
➳ Endpunkt | Bellwald |
↔ Distanz | Ca. 30 km |
🕑 Dauer | Ca. 3 Tage |
Δ Schwierigkeitsgrad | Mittel |
▶ Voraussetzungen | Gute Grundkondition Trittsicherheit Schwindelfreiheit |
Beste Reisezeit | Juli – Oktober Die Hängebrücke Aspi-Titter ist nur zwischen dem 01. Juli und dem 31. Oktober geöffnet. |
Tipp: Falls dir der Gedanke daran, die Massaschlucht auf einer mehr als 50 m über einem rauschenden Fluss schwebenden Hängebrücke zu überqueren, etwas Unbehagen bereitet: Den Blick nach vorne gerichtet zu halten, ist ein Leichtes, denn am Ende der Brücke erhebt sich vor dir majestätisch der Aletschgletscher. Schwindelfrei solltest du aber schon sein.
Das klingt genau nach dem Nervenkitzel, den du suchst? Dann schau‘ dir die Reise „Aletsch Panoramaweg“ an.
2. Via Engiadina: Quer durch das Engadin

Die Via Engiadina ist nicht nur die Verbindung von Maloja im Oberengadin und Vinadi im Unterengadin, sondern ein Fest für alle Sinne. Auf zwölf Etappen erwarten dich blühende Wiesen, duftende Lärchenwälder, tosende Wildbäche und strahlende Gletscher. Du bekommst die absoluten Highlights der Schweiz zu Gesicht, während du dem Lauf des Inn folgst. Kleine Kostprobe gefällig? Die Gletscher der Bernina-Gruppe, die Bergseen zwischen St. Moritz und Sils und das Val Sinestra sind nur ein paar der Orte, bei deren Anblick du sicherlich deinen Schritt verlangsamst.
Die Via Engiadina zählt für uns aber nicht nur aufgrund ihrer einzigartigen Landschaften zu den schönsten Wanderwegen der Schweiz, sondern weil sie auch einen fanstatischen Einblick in die Traditionen des Landes gewährt. Die verträumten Engadiner Dörfer sehen mit ihren verzierten Wohnhäusern und den imposanten Patrizierhäusern genauso aus, wie wir uns ein Schweizer Dorf wohl vorstellen. Im Fall von Grevasalvas könnte das daran liegen, dass der Weiler in den 70er-Jahren als Kulisse für den Film „Heidi“ gedient hat.
Tipp: Am Ende der 5. Etappe der Via Engiadina erreichst du Zernez, das Tor zum Schweizerischen Nationalpark. Nimm‘ dir unbedingt Zeit, das grüne Herz des Landes genauer zu erkunden. Was du dort alles unternehmen kannst, zeigen wir dir in unserem Beitrag mit unseren Tipps für den einzigen Nationalpark der Schweiz.
- Besonderheit: Höhenwegklassiker vom Ober- ins Unterengadin entlang des Inn durch typische Engadiner Dörfer
- Highlights: „Heidi-Dorf“ Grevasalvas, Ausblick auf die Gletscher der Bernina-Gruppe, Schweizerischer Nationalpark
- Charakter: Teils in alpinem Gelände, teils im Tal verlaufender, gut ausgeschildeter Weg mit gelegentlich steilen Aufstiegen
Die Via Engiadina im Überblick:
➥ Startpunkt | Maloja |
➳ Endpunkt | Vinadi |
↔ Distanz | Ca. 165 km |
🕑 Dauer | Ca. 12 Tage |
Δ Schwierigkeitsgrad | Mittel – anspruchsvoll |
▶ Voraussetzungen | Gute Kondition Trittsicherheit |
Beste Reisezeit | Juni – September |
Tipp: Auf der Reise „Schweiz – Via Engiadina Klassiker“ bist du für sechs Tage auf eigene Faust auf einer kürzeren Variante des Fernwanderwegs unterwegs. Wanderst du lieber in der Gruppe, empfehlen wir dir die die geführte Wanderreise „Das Oberengadin gemütlich erwandern: die Bergwelt von St. Moritz“, auf der du mit Gleichgesinnten und einem erfahrenen ASI-Guide die Gegend erkundest.
Tipp: Wir widmen uns nun unseren Favoriten der kürzeren Wanderungen. Weitere mehrtägige Touren findest du in unserer Vorstellung der schönsten Fernwanderwege der Schweiz.
3. 5-Seen Weg Zermatt: Matterhorn-Spiegelung & Alpenpanorama

Eine Wanderung, fünf Seen, drei Spiegelungen des Matterhorns, zwei Bademöglichkeiten und endloses Alpenpanorama: Der 5-Seen Weg im Wallis ist auf jeden Fall se(h)enswert. Es geht auch direkt aussichtsreich los, denn bevor du die Zermatter Bergwelt zu Fuß eroberst, stehen dir gleich zwei Seilbahnfahrten inklusive fantastischer Aussichten bevor. Hast du über die Bergstation Sunnegga die Bergstation Blauherd erreicht, reihen sich die fünf namensgebenden Bergseen entlang des Wegs aneinander. Wer bisher geglaubt hat, dass See gleich See ist, wird dabei schnell eines Besseren belehrt, denn jeder von ihnen verzaubert auf seine ganz eigene Art.
Der Stellisee mit seinen beiden Felsen in der Mitte, die Hochmoorlandschafts-Flora im Grindjisee, der von karger Landschaft umgebene Grünsee, der milchig-türkisblaue Speichersee Moosjisee oder der bei Familien und Badefreudigen beliebte Leisee: Wir schaffen es nicht, einen Favoriten zu küren. So sehr es auch verlockt, schnell von einem schönen See zu nächsten zu kommen: Die Strecken dazwischen solltest du ebenfalls auskosten. Neben dem nicht zu übersehenden Matterhorn, lohnt es sich genauer hinzuschauen, um nicht die seltenen Blumen zu verpassen und vielleicht sogar ein Blick auf Schwarznasenschafe zu erhaschen.
🛈 Gut zu wissen:
Für eine kürzere Tour kannst du ab dem Weiler Findeln direkt innerhalb von ca. 40 min nach Zermatt wandern, statt zum Leisee weiterzulaufen. Möchtest du nach dem Leisee etwas abkürzen, gelangst du statt zu Fuß mit dem Leisee-Shuttle zur Bergstation Sunnegga.
Baden darfst du nur im Leisee und im Grünsee.
- Besonderheit: Kombination aus Bergseen, Wiesen und Alpenpanorama
- Highlights: Matterhornspiegelung im Stellisee, Grindjisee und Leisee, Hochmoorlandschaft im Grindjisee
- Charakter: In beide Richtungen ausgeschildeter familienfreundlicher Weg, größtenteils über Pfade, Schotter und Naturwege.
Der 5-Seen Weg im Überblick:
➥ Startpunkt | Bergstation Blauherd, Zermatt |
➳ Endpunkt | Bergstation Sunnegga, Zermatt |
↔ Distanz | Ca. 10 km |
🕑 Dauer | Ca. 2,5 h (in umgekehrte Richtung ca. 2h 50 min) |
Δ Schwierigkeitsgrad | Mittel |
▶ Voraussetzungen | Grundfitness |
Beste Reisezeit | Juni – September Prüfe vor deiner Wanderung, ob die Bergbahnen in Betrieb sind. Es kann vorkommen, dass der Weg zwar als „geöffnet“ gekennzeichnet ist, die Bahnen jedoch nur (teilweise) fahren). |
Tipp: Für die Reise „Zermatt in den Schweizer Alpen – Wandern am Fuße des Matterhorn“ haben unsere Guides die 5-Seen Wanderung etwas abgewandelt, in den Genuss des sich im Wasser spiegelnden Matterhorns kommst du aber natürlich dennoch.
Wie fasst es Barbara, die mit uns unterwegs war, so schön zusammen?
„Besser kann man die Bergwelt rund ums Matterhorn nicht erleben.“
4. Vom Lago Bianco nach Cavaglia: Gletscher- und Seenpanorama en masse

Erreichst du den Startpunkt dieser Wandertour wirst du dich vermutlich fragen, ob es denn noch besser kommen kann oder ob du nicht einfach am weißlich glänzenden Stausee Lago Bianco bleiben sollst. Wir können dir allerdings nur dringend raten, unbedingt loszuwandern. Zumindest, wenn du dir nicht den Ausblick vom Sassal Mason entgehen lassen möchtest: Auf dem mit 2.351 m höchsten Punkt der Strecke scheinst du den Gletscher des Piz Palü fast berühren zu können, der Stausee Lagh da Palü liegt herzförmig unter dir, die Wasserfallkaskaden des Aqua da Palü-Baches stürzen hinab und auch das sonnenverwöhnte Tal Valposchiavo wird deinen Blick wie magisch anziehen.
Von nun an geht es bergab bis zur Alp Grüm, an steil emporragenden Felsen zum Lagh da Palü und weiter durch die felsige Asciai da Palü-Schlucht. Vorbei an zahlreichen Trockensteinmauern gelangst du schließlich zum Rifugio Cavglia. Na, hat es sich gelohnt, den Lago Bianco hinter dir zu lassen?
Tipp: Unternimmst du deine Wanderung zwischen Mai und Oktober, solltest du einen Besuch des Gletschergartens von Cavaglia einplanen. Dort kannst du mit eigenen Augen sehen, mit welchen Kräften die Natur waltet. Im Laufe der Jahrtausende hat der Druck des Gletscherwassers dafür gesorgt, dass rotierende Steine und Sand Gletschermühlen in den Felsen gegraben haben.
- Besonderheit: Wilde Natur mit Gletscher- und Seenpanorama
- Highlights: Aussichtspunkt Sassal Mason, Stausee Lagh da Palü, Asciai da Palü-Schlucht
- Charakter: Gut ausgeschilderte 8. Etappe des Fernwanderwegs Via Albula/Bernina, teils auf felsigem Terrain, Waldwegen und schmalen Pfaden
Die Route vom Lago Bianco nach Cavglia im Überblick:
➥ Startpunkt | Lago Bianco |
➳ Endpunkt | Cavaglia |
↔ Distanz | Ca. 9 km |
🕑 Dauer | Ca. 3 h (in umgekehrte Richtung ca. 3,5 h) |
Δ Schwierigkeitsgrad | Mittel |
▶ Voraussetzungen | Grundkondition |
Beste Reisezeit | Juni – Oktober Auf höher gelegenen Abschnitten musst du bis in den Sommer hinein mit Schneefeldern rechnen. |
Tipp: Lust bekommen, den Lago Bianco und alle darauffolgenden Highlights mit eigenen Augen zu sehen? Dann bist du auf der individuellen Trekkingreise „Via Albula & Bernina“ genau richtig.
Während der Reise „Das Oberengadin gemütlich erwandern: die Bergwelt von St. Moritz“ steht der erste Wandertag ganz im Zeichen von fantastischen Aussichten. Denn bevor die Wanderung vom Lago Bianco startet, geht es für einen grandiosen Panoramablick mit der Diavolezza-Bahn hoch hinauf.
Unser Gast Matthias hat anscheinend auch alle anderen Tage genossen:
„Eine leichte Genusswanderung, die durch unseren kompetenten Wanderführer Martin zu einem Naturerlebnis wurde. Haben viel über Flora und Fauna gelernt. Und nebenbei auch etliches über Kunst, Künstler und Kultur der Gegend erfahren.“
5. Vom Monte Sal Salvatore nach Morcote: Malerische Ausblicke & Tessiner Charme

Diese Wanderung beginnt im wahrsten Sinne des Wortes mit einem Höhepunkt: Nach einer rund 12-minütigen aussichtsreichen Fahrt mit der Seilbahn startest du am höchsten Punkt der Strecke, auf dem Monte San Salvatore, dem Hausberg von Lugano. Es ist jedoch gut möglich, dass noch etwas Zeit vergeht, bevor du losmarschierst. Wann hat man schließlich schon mal die Gelegenheit, über Lugano, über die Poebene und bis zu den Gipfeln der Schweizer Alpen zu blicken?
Machst du dich letztendlich auf den Weg, geht es zunächst steil hinab. Der darauffolgende, nahezu ebene Höhenweg gibt deinen Beinen jedoch Gelegenheit zum Erholen, Kastanienbäume spenden angenehmen Schatten und die malerischen Tessiner Dörfchen Ciona und Carona mit ihren bunten Häuschen laden zum Träumen ein. Im Naturschutzgebiet Alpe Vicania möchtest du dich vielleicht noch einmal stärken, bevor du an der an der Kirche Santa Maria del Sasso vorbei über hunderte von Treppenstufen hinab nach Morcote gelangst. Falls du dich beim Anblick der Palmen und Gelaterias nicht entschließt, etwas länger in dem ehemaligen Fischerdorf zu bleiben, kannst du mit dem Schiff zurück nach Lugano fahren.
Tipp: Pflanzenliebhaber sollten sich einen Besuch des kostenlos zugänglichen botanischen Gartens „Parco San Grato“ im Künstlerdorf Carona nicht entgehen lassen. Um ihn zu erkunden, stehen dir mehrere Themenwege zur Auswahl, auf denen du Rhododendren, Koniferen und Azaleen bewundern und zum Startpunkt deiner Wanderung, zum Monte San Salvatore, blicken kannst.
- Besonderheit: Vom Hausberg Luganos durch Kastanienwald zu Tessiner Dörfchen
- Highlights: Aussicht vom Monte San Salvatore, Künstlerdorf Carona, Wallfahrtskirche Madonna d’Ongero
- Charakter: Gut markierter Wanderweg, hauptsächlich durch schattigen Wald und auf bequemen Pfaden, mit steilen Abstiegen zu Beginn und am Ende, teils über Treppen
Die Route vom Monte Sal Salvatore nach Vico Morcote im Überblick:
➥ Startpunkt | Monte Sal Salvatore (erreichbar mit der Seilbahn ab Lugano-Paradiso) |
➳ Endpunkt | Morcote |
↔ Distanz | Ca. 10 km |
🕑 Dauer | Ca. 3 h (in umgekehrter Richtung ca. 4 h 15 min |
Δ Schwierigkeitsgrad | Mittel |
▶ Voraussetzungen | Gute Grundkondition Kraft in den Beinen |
Beste Reisezeit | März – November |
Tipp: Als absoluter Wanderklassiker im Tessin darf die Wanderung vom Hausberg Luganos auf der Reise „Schweiz – Tessiner Highlights“ nicht fehlen. In dem Fall fährst du von Morcote nicht wieder zurück nach Lugano, sondern nach Serpiano, von wo aus deine Wanderreise am nächsten Tag weiter geht.
Wissenswertes: Was gibt es beim Wandern in der Schweiz zu beachten?

Wenn grandiose Landschaften und zahlreiche, wunderbar ausgeschilderte Wanderwege aufeinandertreffen, wird es einem leicht gemacht, ein Land zu Fuß zu erkunden. Da die Schweiz genau das zu bieten hast, ist sie wie gemacht dafür, die Wanderschuhe zu schnüren. Wie du das Allermeiste aus dienen Wanderungen herausholen kannst, zeigt dir ein Blick auf die untenstehende Tabelle.
Tipp: Falls dir während deiner Wanderung Mutterkühe begegnen, solltest du Abstand von ihnen halten, auf keinen Fall die Kälber streicheln und deinen Hund an die Leine nehmen.
Erreichbarkeit der Fernwanderwege | Insbesondere in den Bergen gibt es oftmals Wanderbusse, die dich von den Innenstädten zu den Startpunkten der Wanderwege bringen. Viele Etappenorte der Fernwanderwege sind gut erreichbar, was eine individuelle Streckengestaltung vereinfacht. In abgeschiedeneren Gebieten gibt es andere Transportdienstleister wie das Alpentaxi. |
Beste Reisezeit für Wanderungen | Abhängig von der Wanderregion Allgemein: Juni bis September, wenn die meisten Bergbahnen in Betrieb sind und der Schnee geschmolzen ist. Von Ende März bis Mai und von Ende Oktober bis November sind die Wege und Unterkünfte weniger stark frequentiert, die höhergelegenen Wanderwege sind teilweise noch nicht begehbar. Vor allem an den Berghängen der Alpen solltest du jederzeit mit Wetterumschwüngen rechnen. |
Wanderwegsarten | Rundwanderungen Mehrtageswanderungen Hüttenwanderungen Bergseewanderungen Gipfelwanderungen Familienwanderungen Winterwanderungen |
Terrain | Wiesen und Weiden Felsen Schotter Alpine Landschaften Pflasterwege Waldwege |
Markierung | Generell gute und durchgehende Markierung Zum Teil mit Routenname, Routennummer, Angaben zum aktuellen Standort und zur Wanderzeit Zwischenmarkierungen durch aufgemalte Pfeile oder Rechtecke an Steinen und Bäumen |
Schwierigkeitsgrad | Von leicht bis anspruchsvoll Die offizielle Kategorisierung erfolgt auf Grundlage von Anforderungen zur Technik und Kondition. Der Schwierigkeitsgrad einer Fernwanderung entspricht der schwersten Tagesetappe. |
Kategorisierung & Anforderungen der Fernwanderwege | Leicht (Wanderwege): Markierung: gelbe Wegweiser, Rhomben und Richtungspfeile Auf breiten und schmalen, teils unebenen Wegen Keine besonderen Anforderungen Mittel (Bergwanderwege): Markierung: gelbe Wegweiser mit weiss-rot-weisser Spitze, weiss-rot-weisse Markierungen Größtenteils steil und schmal durch unwegsames Gelände Zuweilen exponiert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sowie Vertrautheit mit Gebirgswanderungen erforderlich Schwer (Alpinwanderwege): Markierung: blaue Wegweiser mit weiss-blau-weisser Spitze, weiss-blau-weisse Markierungen Teilweise weglos über Schneefelder, Gletscher oder Geröllhalden und durch Fels Kurze Kletterstellen Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sowie Vertrautheit mit Gebirgswanderungen erforderlich Winterwanderwege: Markierung: pinkfarbene Wegweiser und Pfosten Ausschließlich im Winter ausgeschildert Keine besonderen Anforderungen Stellenweise Rutschgefahr |
Ausrüstung | Feste Wanderschuhe mit griffiger Sohle Wetterfeste Kleidung im Zwiebelprinzip Rucksack mit Regenhülle Ggf. Trekkingstöcke Ggf. Taschen-/Stirnlampe Sonnenschutz Wanderkarte/GPS-Geräte Proviant Ggf. Seil und Pickel (für Alpinwanderwege) Schau dir auch unsere Packliste für einen Wanderurlaub und unsere Packliste für eine Hochtour an. |
Unterkünfte | Die Anzahl der Unterkünfte ist abhängig von der Route und kann sich auf Fernwanderwegen von Etappe zu Etappe unterscheiden. In der Hauptsaison sollten Unterkünfte frühzeitig reserviert werden. Bei Wanderungen, die in Tälern und Bergen verlaufen, hat man die Wahl aus traditionellen Berghütten und tiefer gelegenen Gasthöfen. |
Wandern mit Hund | Viele Wanderwege sind für Hunde geeignet. Achte darauf, ob Leinenpflicht herrscht und nehme deinen Hund auf jeden Fall bei Begegnungen mit anderen Wandernden oder Hunden an die Leine. Der Hund sollte keine Wildtiere jagen. Informiere dich über hundefreundliche Unterkünfte entlang der Strecke. |
🛈 Gut zu wissen: So gut ausgebaut die Schweizer Wanderwege auch sind, kann doch immer etwas Unerwartetes geschehen. Speichere dir für den Fall der Fälle am besten die folgenden Nummern ab:
Internationale Notrufnummer: 112 (Verbindet dich direkt mit der zuständigen Rettungseinheit.)
Rega-Notruf (Bergrettung): 1414 (erreicht auch abgelegene Gebiete in wenigen Minuten per Rettungshelikopter)
Die Rega-App sorgt für weitere Sicherheit
Die häufigsten Fragen rund um die Wanderwege in der Schweiz
Wer seine Wanderreise gut plant, hat kann unbesorgt losziehen und die Zeit so richtig genießen. Um dir einen schnellen Überblick zu geben, beantworten wir im Folgenden die wichtigsten Fragen zum Wandern in der Schweiz.
1. Wo kann man in der Schweiz gut wandern?
In der Schweiz lässt es sich fast überall hervorragend wandern. Im gesamten Land bieten rund 65.000 km an gut ausgeschilderten Wanderwegen beste Voraussetzungen, zum Wandern und Trekken.
In folgenden Regionen in der Schweiz kann man besonders gut wandern:
- Berner Oberland
- Juragebirge
- Tessin
- Graubünden
- Wallis
2. Welche Wanderwege in der Schweiz sind besonders empfehlenswert?
Die Wandermöglichkeiten in der Schweiz sind unglaublich vielseitig. Je nach Vorliebe und Niveau hat man die Auswahl aus Touren durch verschiedene Landschaftsformen, von unterschiedlicher Länge und mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.
Folgende fünf Wanderwege können wir besonders empfehlen:
- Aletsch-Panoramaweg: ca. 30 km
- Via Engiadina: ca. 165 km
- 5-Seen Weg Zermatt: ca 10 km
- Lago Bianco nach Cavaglia: ca 9 km
- Monte Sal Salvatore nach Morcote: ca. 10 km
3. Wann ist die beste Wanderzeit in der Schweiz?
Generell kann man in der Schweiz das ganze Jahr über wandern. Als beste Zeit zum Wandern gelten jedoch die warmen Monate zwischen Juni und September. Dann sind die meisten Bergbahnen in Betrieb und der Schnee ist auch in den höheren Lagen geschmolzen. Im Frühling und Herbst (etwa von Ende März bis Mai und von Ende Oktober bis November) lassen sich viele Wege im Tal begehen. Zu dieser Zeit sind sie weniger stark frequentiert. Auf den Bergen sind jedoch noch nicht alle Wege zugänglich.
Zum Wandern in die Schweiz: Klare Bergluft & malerische Talidylle
Auf den Wanderwegen in der Schweiz scheinen selbst die Schweizer Uhren langsamer zu ticken: Auf der Suche nach Entschleunigung bist du hier genau richtig. Denn wer kann im Angesicht schneebedeckter Gipfel, schimmernder Gletscher, blühender Blumenwiesen und glitzernder Seen schon einen Gedanken an den Alltag verschwenden?
Dabei ist es ganz gleich, ob du am liebsten bei entspannten Panoramatouren vor dich hinträumst, mit viel Liebe zum Detail nach seltenen Pflanzen und Tieren Ausschau hältst, beim Klettern den Nervenkitzel suchst oder dich bei Gipfelbesteigungen so richtig verausgaben möchtest: Unter den Schweizer Wanderwegen findest du bestimmt genau das Abenteuer, das du dir wünschst. So sind auch unsere Wanderreisen in der Schweiz ausgesprochen vielseitig: Du kannst auf eigene Faust losziehen, dich in der Gruppe von einem erfahrenen Guide führen lassen, oft deinen Hund mitnehmen und aus unterschiedlichen Unterkunftsarten wählen. Wann startest du deine ersten oder nächsten Schritte der 65.000 km Schweizer Wanderkilometer?
Zu den Wanderwegen in der Schweiz ➤
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