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Chalkidikis Highlights erwandern – Ein Reisebericht

Mittagsblumen am weißen Sandstrand
Mittagsblumen am weißen Strand
Diese üppigen Bodendecker wachsen gerne in Strandnähe. Schon aus der Ferne fallen die knallpinken Farbkleckse in der Natur auf.

Die Vorfreude auf meine erste Dienstreise war groß. Umso schöner ist sie dann Anfang Mai auch tatsächlich geworden! Was ich und meine Mutter, die mich begleitet hat, alles im frühlingshaften Chalkidiki erleben durften, beschreibe ich euch hier.

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Tag 1 – Ankunft in Chalkidiki

Angekommen am Flughafen Thessaloniki geht es ab Richtung Lagomandra Beach Hotel in Sithonia, dem mittleren Finger Chalkidikis. Als Reisebegleitung kommt meine Mutter mit. Es ist unsere erste ASI Gruppenreise und die Spannung steigt.

Wir fahren im Taxi durch eine dünn besiedelte Landschaft. Viele Häuser sind leerstehend, im Rohbau abgebrochen oder schon zu Ruinen verwittert. Dabei sind aber auch immerwieder ein paar schöne Häuser und sogar Villen. Eine bizarre Mischung.

Wir reisen Anfang Mai und der Frühling lässt grüßen: zwischen Olivenhainen liegen immer wieder Nester von sattem Mohn, gelbem Raps, Stech-Ginster und lila Disteln. Wir queren auch struppige Nadelwälder und passieren zahlreiche Gärtnereien, Baumschulen und Töpfereien.

Und dann sehen wir auch schon das Meer! Das tiefe Blau wechselt Richtung Küste in ein intensives Türkis. Verbunden mit den weißen Sandstränden und der (noch) üppigen grünen Vegetation ein wahrlich traumhaftes Bild!

Am Abend treffen wir am Strand-Café des Hotels unsere Mitreisenden. Wir haben eine sehr nette Gruppe erwischt: 2 Pärchen und ein Sechsergrüppchen Schweizerinnen. Tatjana Kampouri ist unser Guide für die Wanderwoche und gibt uns einen ersten Einblick in die Touren, die uns erwarten werden.

Tag 2 – die Klöster von Athos

Wir brechen auf zu den historisch sehr interessanten Klöstern der autonomen Mönchsrepublik Athos (der östlichste Teil Chalkidikis) und nehmen an einer Fährenfahrt entlang der Küste teil.

Die wunderschöne Landschaft Chalkidikis
Gelber Raps, roter Mohn und üppiges Grün auf dem Weg zur Stadt Ouranoupoli, in der wir vom Fährhafen ablegen.

Dabei sehen wir 8 der heute noch bestehenden 20 Mönchsklöster. In ihnen wird der orthodoxe Glaube gelebt und Frauen sind dort nicht erlaubt. Nur Maria wird geduldet, da sie Jesus zur Welt gebracht hat. Selbst wenn man sich als Mann Zutritt in die Klöster verschaffen möchte, muss man frühzeitig ein Visum beantragen. Pro Tag dürfen nur 120 orthodoxe Männer und 10 nicht-orthodoxe Männer diese Gegend betreten. Musikinstrumente werden im orthodoxen Gottesdienst nicht verwendet, es darf aber gesungen werden. Orientiert wird sich an den 7 Sakramenten.

Die Fährfahrt dauert ein paar Stunden und die Klöster sind sehr vielfältig im Erscheinungsbild. Manche sind bunt bemalt, andere eher in Erdtönen gehalten. Diese live zu sehen, ist schon was Besonderes, wobei mir als Frau der fahle Beigeschmack, dass ich dort nicht willkommen bin, bleibt.

Agiou Panteleimonos
Ein russisch-orthodoxes Kloster an der Küste von Anthos.

Mit griechischer Livemusik und Tänzen endet die Fährfahrt und wir treten unsere erste Wanderung zur Grenze von Athos an. Wir finden eine kleine Landschildkröte und genießen die wunderschöne Landschaft. An der Grenze zur Mönchsrepublik angekommen, strecken ein paar Damen unserer Gruppe demonstrativ den Arm über den Zaun – welch Genugtuung!

An der Grenze zu Athos
Hinter dem kaputten Maschendrahtzaun sieht man schon die ersten Gebäude der autonomen Mönchsrepublik.

Ausklingen lassen wir den Ausflug bei einem gemeinsamen Essen in einem Restaurant in Ouranoupoli am frühen Nachmittag. Streunende Katzen betteln dabei um ein Häppchen am Tisch, werden aber von den Kellnern verscheucht.

Tag 3 – die traumhaften Küsten Kassandras

Kassandra ist der westliche Finger Chalkidikis. Pinienbäume und Mischwälder, die teilweise wie Urwälder wirken, säumen unseren Wanderpfad, der an der Küste entlang von Sani Beach nach Siviri geht.

Ich komme aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Solch traumhafte Küsten mit kristallklarem Wasser hatte ich noch nie gesehen!

Die Küste Kassandras
Blick von der Klippe hinunter auf das kristallklare Meer.

Die weißen Sandstrände sind jedoch leider auch mit Müll verunreinigt. Tatjana beginnt Müll zu sammeln und wer möchte darf helfen. Dabei bekommen wir ganz schön was zusammen.

Wir passieren auf unserer Wanderung mehrere Ferienhaus-Dörfer, die noch allesamt leer sind. Da wird einem vor Augen geführt, dass wir uns einfach noch in der Nebensaison befinden. In Siviri angekommen genießen wir ein traumhaftes Essen.

Auch in diesem Ort finden wir zahlreiche streunende Katzen. Das ist in Griechenland echt ein Problem: keiner fühlt sich verantwortlich für diese Tiere, sie werden nicht sterilisiert und vermehren sich dementsprechend. Auch viele streunende Hunde werden wir auf unserer Reise noch sehen. Teilweise sehen die Katzen und Hunde wirklich verwahrlost aus und sind verletzt. Das Bild von hungrigen Streunern in Müllkübeln ist überall in Chalkidiki anzutreffen.

Streunende Katze trinkt aus einer Pfütze
Streunende Katze beim Trinken aus einer dreckigen Pfütze.

Tag 4 – Schlammschlacht von Nikiti nach Agios Nikolaos

Über die Nacht hat es stark geregnet und es regnet noch immer. Dementsprechend suchen wir nach einem Alternativprogramm. Eine Abstimmung führt uns schließlich zu einer kleinen Rundwanderung. Wir starten durch den echt hübschen alten Dorfteil Nikitis hoch bis zu einer sehr alten kleinen Kirche. Von dort aus wandern wir über einen breiten Forstweg weiter.

Sehr bald ändert sich der feste Boden jedoch in sandigen Matsch, der zu einer einzigartigen Rutschpartie wird. Dabei ändert sich der Untergrund farblich von grau über braun und gelb bis hin zu rostrot.

Matschwanderung Agios Nikolaos
Bei jedem Schritt zieht es einem fast die Schuhe aus!

Es ist anstrengend und lustig zugleich: bei jedem Schritt rutschen wir etwas. Tatjana bekommt Bedenken, wir sind jedoch eine flotte Wandertruppe und wollen weitergehen.

Der Wind ist eisig und die Temperaturen bewegen sich anfangs nur um die 12 Grad. Gute Regen- und Windkleidung ist nun essentiell.

Kurz vor dem Dorf Agios Nikolaus brausen wir uns bei einem Dorfbrunnen die Schuhe ab und setzen uns dann in ein Café. Danach rutschen wir im Matsch weiter, das Schuheputzen war umsonst. Zumindest kommt jetzt die Sonne raus, es wird wärmer und wir kommen alle wieder heil in Nikiti an. Das war ein Erlebnis!

Das alte Dorf Nikitis
Ein sehr idyllisches Griechisches Dorf aus Steinhäusern.

Tag 5 – Petros-Felsen mit optionaler Kletterpartie

Heute haben wir mit dem Wetter wieder Glück und starten direkt vom Hotel einen Weg hoch. Die Olivenhaine wechseln bald in Fichtenwälder mit runden Felsformationen. Die Gegend um den Petros-Felsen erinnert an einen japanischen Garten: weiße Zistrosen-Sträucher sind umgeben von runden Felsformationen.

Diejenigen, die den Petros-Felsen erklimmen möchten, gehen mit Tatjana los, während die anderen auf einem gemütlichen Bänkchen pausieren. Natürlich lassen meine Mutter und ich uns den Felsen nicht entgehen. Ich muss aber gestehen, dass die Kletterpartie nicht ohne war! Die Aussicht war es jedoch wert.

Wir setzen unsere Wanderung fort, der Weg wird von rosa Malven und Winden gesäumt. Bald geht der Forstweg in einen schmalen Wurzelweg über, der uns durch einen wunderschönen Mischwald führt.

Schließlich kommen wir bei der Kirche Agios Pavlos an und nach einer kurzen Einführung in deren Geschichte gibt es ein ausgezeichnetes Picknick im Freien. Zwei Angestellte des Hotels verwöhnen uns mit allerlei Köstlichkeiten – wir genießen ein kleines Open Air Buffet.

Tag 6 – Parthenonas, das Dorf der Jungfrauen.

Heute geht es los ab Neos Marmaras. Der erste Stopp ist bei der Ruine einer alten Mühle, bei der früher das Korn für die ganze Gegend gemahlen wurde.

Die Dachziegel der alten Mühle wurden in den letzten Jahrzehnten von den Einwohnern für anderweitige Bauprojekte verschleppt.

Anschließend kommen wir vorbei an einigen Erdbeerbäumen, kelchartig geformten braunen Pilzen (die sogar teilweise Wasser gesammelt haben) und Eicheln. Auffallend sind hier auch die weißen und gelb-roten Schmarotzer-Pilze, die sich von den Zistrosen ernähren.

Schmarotzer an den Zistrosen
Dieser Pilz verfärbt sich im Laufe des Frühlings von gelb-rot zu weiß. Hummeln scheinen den Saft dieser Schmarotzer zu mögen.

Endlich erreichen wir unser Ziel der heutigen Wanderung. Parthenonas wird übrigens „Dorf der Jungfrauen“ genannt, weil es durch die Abgelegenheit des Ortes in den Bergen früher sehr schwierig für die Frauen war, einen Ehepartner zu finden.

Tag 7 – zur freien Verfügung

Das eigentliche Wanderprogramm der Reise war gestern zu Ende. Heute darf jeder seinen freien Tag so gestalten, wie er möchte. Meine Mutter und ich nutzen das Angebot von Tatjana und gehen zu dritt nochmals eine private Wanderung zum Tourles. Es handelt sich dabei um eine faszinierende Felsformation, die von der Weite aussieht wie eine steinerne Schildkröte.

Tourles
Über dem Wald thront die Felsformation, die für mich wie eine steinerne Schildkröte wirkt.

Gestartet wird wieder von Neos Marmaras aus und wir gehen die ersten Meter dieselbe Strecke wie gestern. Statt nach links biegen wir dann jedoch nach rechts ab und kommen schon bald zu den großflächig flachen Felsformationen des Tourles. Es ist eine sehr interessante Wanderung, mit einigen Kletterpassagen und auch Flussüberquerungen.

Wir genießen die Aussicht und steigen wieder ab. Dabei finden wir ganze Felder voller hellgelber Königskerzen, einzelne pinke wilde Gladiolen und Orchideen, sowie die zierlichen weißen Milchsterne.

Verlängerungstage

Während die meisten der Gruppe schon abreisen, verlängern wir noch um ein paar Tage. Wir schauen uns die Umgebung an, gehen nochmals nach Nikiti und Neos Marmaras und nehmen an einer Tagestour nach Thessaloniki teil. Am Strand beim Hotel finden wir ein paar vereinzelte Muscheln.

Boote bei Neos Marmaras
Während beim Hafen von Neos Marmaras moderne Schiffe liegen, findet man beim abgelegenen Strand am Rande des Dorfes farbenprächtige kleine Boote.

FAZIT:

Diese Reise ist jede Minute wert! Wir haben unglaublich viel Neues und Schönes erleben dürfen und wurden begleitet vom wunderbaren Guide Tatjana Campouri, die uns viel über Land und Leute erzählte. Sie brachte uns auch Wissenswertes über den orthodoxen Glauben, sowie über die Mythen des Landes näher. Stets gut gelaunt und motiviert hat sie uns durch ein paar unvergessliche Tage geführt, an die wir uns noch lange gerne erinnern werden!

Rosa Nachtkerzen
Die Blütenpracht Chalkidikis war atemberaubend schön!
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Claudia Amann

Claudia geht mit ihrer Kamera auf die Suche nach allem, das blüht, krabbelt, kriecht und fleucht. Besonders in den Details der Natur, an denen sonst gerne vorbei spaziert wird, tut sich hier eine Wunderwelt für die gebürtige Vorarlbergerin auf.

01.06.23 Griechenland, ReiseberichteGriechenland, Reisebericht, Wanderreisen Griechenland

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